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ENTWICKLUNG EINES
KREATIVEN STADTRAUMS IN KÖLN: DQE

 
Das Projekt hat den über das Wirtschaftsministerium NRW ausgeschriebenen Wettbewerb der Europäischen Union "Create.NRW" gewonnen. Innerhalb von drei Jahren wird das Projektbüro Handlungskonzepte zur räumlichen und inhaltlichen Strukturierung des Quartiers Ehrenfeld entwickeln und sukzessive das ehemalige Arbeiterviertel zu einem dynamischen Zentrum für junges internationales Design ausbauen.

1. Design Quartier Ehrenfeld / Urbaner Kreativraum Ehrenfeld

Die Erkenntnis, dass Städte und Ökonomien wachsen (können) wie biologische Organismen, ist die zentrale Motivation unseres Projekts, ein Kölner Stadtviertel zur Bühne für junge kreative DesignerInnen entwickeln zu wollen, das neue/alternative Kategorien ins Spiel bringt wie: Urbanes Design, Nachhaltigkeit, Qualität, Verknüpfung mit der Geschichte des Ortes, regionale Ökonomien, neue Lebens- und Arbeitswelten, Nachbarschaft, Ethik der Ökonomien (und der Politik) und die „Natur“ des Wachstums. Die Autorin des Projekts geht davon aus, dass ein kleinformatiges und sensibles urbanes und sozial interaktives Planen „Stadt“ nachhaltig am Leben erhält bzw. generiert (so wie Stadt Freiheit generiert) und kleinteilige kreative Ökonomien der Entwicklungsmotor einer nachhaltig gedeihenden europäischen Stadt sind.

2. New Work: Neue Lebens- und Arbeitswelten als Grundlage für eine neue Gründerwelle

Weder in der Produktion noch in der Dienstleistungsbranche werden die neuen Arbeitsplätze entstehen, sondern allein im Kreativbereich innerhalb kluger kleiner Unternehmen, die Technik mit Phantasie einsetzen: Das ist inzwischen allgemeiner Konsens. Denn die (Massen-)Produktion wird weiter automatisiert werden, alles, was mit Verwaltung zu tun hat, übernimmt der Computer und viele Dienstleistungen werden durch das Internet überflüssig. Andererseits machen es eben neue Technologien möglich, differenziert und individuell zu gestalten und herzustellen, also Produkte in kleinen Auflagen, Nischenprodukte und Produkte für einen neuen Bedarf Ressourcen schonend herzustellen. Selbstverständlich entstehen in dieser Dynamik auch Jobs, die nicht direkt unternehmerisch angelegt sind und die Überhänge des Standortes Ehrenfeld aufnehmen können.
Im Netzwerk verschafft man sich eine Basis für Unabhängigkeit und entscheidende Wettbewerbsvorteile, gemeinsam entwickelt man spannende kleine Unternehmen für die Herstellung neuer Produkte, an denen beispielsweise die NutzerInnen beteiligt werden können, sowie neuer Produktfelder, die sozusagen gemeinschaftlich „bewirtschaftet“ werden: „Made in Köln Ehrenfeld“ - das neue Design-Siegel, die neue „Marke“.

3. Designing a City / a Community

Der Standort Ehrenfeld, sein Profil und seine kleinteilige, nachindustrielle und interkulturelle Infrastruktur prädestinieren ihn für eine innovative experimentelle kreative Entwicklung mit der Ausrichtung KMU, Design, innovative Technologien, Alternatives Marketing, Kommunikation und Tourismus.
Wir haben uns vorgenommen, Ehrenfeld exemplarisch zu einem dynamischen Zentrum  für junges internationales und durchaus auch experimentelles nicht-stromlinienförmiges Design mit mittelfristig eigener nachhaltiger Identität (Leitmotive: Ökologie, Gender, Integration, interkulturelle Orientierung) zu entwickeln. DesignerInnen mit diesen Zielen sollen hier international konzentriert und gefördert werden. AbsolventInnen der lokalen und regionalen sowie gesamtdeutschen Design-Hochschulen werden ermuntert, sich hier niederzulassen. Sie werden beraten, vermittelt und gefördert. Post-Graduate-Ausbildung, Start Up- und Gründerberatungen, Workshops zu relevanten neuen Designfeldern werden angeboten, Kooperationen initiiert, neue Technologien können gemeinsam genutzt werden. Die GestalterInnen partizipieren an den Möglichkeiten der “social creative community“. Internationale DesignerInnen werden eingeladen, hier ihre Dependancen bzw. Partnerschaften zu begründen, nachdem sie möglicherweise als Stipendiaten oder „Designer in Residence“ hier Erfahrungen und Kontakte sammeln konnten. AbsolventInnen sowohl der lokalen als auch der regionalen designrelevanten Hochschulen sowie insbesondere der Euregio-Hochschulen Aachen, Eindhoven und Maastricht, sowie der Hochschule Antwerpen und der Hochschulen der Kölner Partnerstädte Barcelona und Istanbul sollen sich, teilweise auch in Partnerschaften mit deutschen DesignerInnen oder mit Dependancen, im Cluster Ehrenfeld andocken und hier ihre Sogwirkung entwickeln. Tendenziell sollen alle innovativ Kreativen ermuntert werden, sich hier niederzulassen und von der vorhandenen Infrastruktur und den zukünftigen Potenzialen und Kooperationen, der kollektiven Vermarktungsstrategie und den Kooperationen zu profitieren. Der „Spirit“ der Community wiederum bildet die Basis für die stadträumliche Gestaltung des „Gesichts“ des Kreativraums Ehrenfeld.

4. Kreative Bildungslandschaft Köln/Ehrenfeld

Geplant ist, ein dynamisches Günderquartier und Designkompentenzzentrum zu entwickeln. Jungen GestalterInnen wird ein berufsbezogenes Know-how vermittelt, in Form von Beratung / Coaching, wirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, steuerlich relevanten Schulungen, inhaltlichen Workshops, Informationen über Fördermöglichkeiten inklusive Kredite und Venture Capital: alles Maßnahmen, die fit machen für die erfolgreiche Gründung eines eigenen Unternehmens. Das Angebot richtet sich an einen breiten Kreis junger GestalterInnen aus u.a. folgenden Bereichen: Industrial Design, Interior Design, Modedesign, Web Design, Graphik Design, Kommunikationsdesign, Game Design, Set Design, Licht Design, Green Design, IT Design, Design Services, Designmanagement, Design Vermittlung, Ausstellungsdesign, Designpublikationen, Neue Technologien, Modellbau, Handwerk und Kunsthandwerk (Keramik/Schmuck). Thematische Nachbarschaften werden gestiftet, Start Ups und Spin Offs werden gefördert, Netzwerke entwickeln sich organisch.
Die Entwicklungspotenziale Ehrenfelds sind auch im Hinblick auf Bildung geradezu ideal. So wird die ecosign  Akademie für nachhaltiges Design sich hier in einer umgebauten Fabrik mit einem neuartigen Campusmodell ansiedeln. Geplant ist auch, hier eine Kölner Dependance und ständige Einrichtung des Vereins für Bildung von Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf Design, Architektur und Stadt J.A.S. einzurichten, der Verein Jack in the Box bildet Gehandikapte im Bereich Handwerk und Gestaltung weiter.

5. Neue integrative dynamische Handlungskonzepte

Das Projekt setzt die Einsicht in die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels voraus – in Richtung eines humaneren Kapitalismus, der Schonung von Ressourcen, der intelligenten Nutzung neuer Technologien, der nachhaltigen Stadtgestaltung inklusive alternativer Modelle des Wohnens und Arbeitens, also auch sozialer Nachhaltigkeit, einer neuen und innovativen verantwortlich agierenden Unternehmerschaft, einer neuen Orientierung an Qualität (von Prozessen und Produkten gleichermaßen), der gemeinschaftlichen oder „genossenschaftlichen“ Nutzung von Facilities und Ressourcen sowie Infrastrukturen, eines neuen Jobsystems, einer partizipativen Grundausrichtung und autarker Zielvorstellungen. Für all das steht das Konzept eines kreativen Quartiers Ehrenfeld: Auch ein Hauch Kristiania und Abenteuer weht herein, denn ein alternatives Konzept – das „ kreative Einwanderungsland Ehrenfeld“ – benötigt den Schutz eines Biotops, einer experimentellen Bühne und die Möglichkeit der „Eroberung“ – von Räumen, Bauten, Plätzen und natürlich Menschen: also von Stadt. 

Aus der Begründung der Jury unter Vorsitz von Professor Dr. Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaflichen Instituts Essen:

Design Quartier Ehrenfeld
„Bei dem Projekt des Büros Sabine Voggenreiter Köln geht es um den Ausbau Ehrenfelds zu einem dynamischen Zentrum für junges, internationales Design. Dabei soll u.a. ein Handlungskonzept zur räumlichen und inhaltlichen Entwicklung des Quartiers Ehrenfeld mit Freiräumen, Zwischennutzungen und Angeboten neuer Lebens- und Arbeitswelten für Kreative entwickelt werden. Bausteine sind weiter die Akquisition internationaler Designer, die hier Dependancen gründen und Partnerschaften eingehen sollen, Gründungsberatung, Kooperation mit Hochschulen zum Nutzen des Standorts, eine Designermesse im Zusammenhang mit den Passagen und Kooperationsprojekte mit internationalen Design-Metropolen.
Nach Auffassung der Jury will das Projekt die kreative Schaffenskraft eines Viertels zusammenführen und konzentrieren. Es will die Potenziale von Designern und anderen Kreativen für die Standort-Entwicklung nutzen, neue Arbeitsplätze schaffen und ein Forum für gegenseitige Anregung und Austausch sein.
Akzente werden durch die enge Kooperation mit Stadtentwicklern gesetzt.
Durch das Know how des Projektträgers erscheint das Vorhaben geeignet, internationale Ausstrahlung zu erreichen.“

 

 

 

DQE

Siegerprojekt Landeswettbewerb Create.NRW für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Projektautorin: Sabine Voggenreiter

PRESSEKONTAKT

Christine Drabe
info@d-q-e.net

Design Quartier Ehrenfeld
wird unterstützt von
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